Online-Landestag der Senioren-Union Baden-Württemberg
Susanne Eisenmann als Spitzenkandidatin der CDU zur Landtagswahl 2021 zu Gast
Viele Fragen und Meinungen wurden beim ersten Online-Landestag der Senioren-Union Baden-Württemberg am 21.11.2020 an Ministerin Dr. Susanne Eisenmann adressiert, die zusammen mit Rainer Wieland MdEP, Landesvorsitzender der Senioren-Union und Vizepräsident des Europäischen Parlaments auf der "Online-Bühne" des Landestages auftrat.

Über 50 Mitglieder der Senioren-Union Baden-Württemberg nahmen an diesem Online-Landestag teil. Nachdem Susanne EIsenmann in ihrem Impulsreferat die zentralen politischen Aufgaben mit Blick auf die Landtagswahl 2021 angesprochen hatte, nahmen viele der Teilnehmer die Gelegenheit zur Meinungsäußerung und zu Fragen wahr. Die gut 1-stündige Diskussion rankte sich um das gegenwärtig bestimmende Thema. Corona - mit seinen Auswirkung bzw. Fliehkräften, die im täglichen Leben für alle zu spüren und den Berichterstattungen in den Medien zu entnehmen sind.

Etliche Teilnehmer äußerten sich sehr besorgt darüber, dass in der Corona-Krise egoistisches Denken und Verhalten zunimmt - oder vieleicht auch nur deutlicher zu Tage tritt - und damit die solidarische Gesellschaft in Frage gestellt wird. Paradoxe Haltungen haben Konjunktur: So schwadroniert einerseits eine kleine aber lautstarke bis gewalttätige Minderheit mit dem fragwürdigen Vorwurf, Grundrechte würden verwehrt - sinnigerweise mit Demonstrationen. Andererseits werden jene Einschränkungen als zu überzogen kritisiert, die letztlich eine Ausbreitung wie in anderen Ländern verhindert hat. Susanne Eisenmann setzt auf Kommunikation: „Wir müssen für Geduld werben und an Eigenverantwortlichkeit appellieren, nicht zu viel vorschreiben."

Die generelle Reduzierung von Kontakten ist das Gebot der Stunde. Und diese Reduzierung kann gewiss nicht zu allererst in der Industrie und Schulen erfolgen, so bitter dies für die Betroffenen z. B. im Hotel- und Gaststättengewerbe oder in der Veranstaltungsbranche ist.
Susanne Eisenmann rückte auch Zahlen zurecht, die hierzulande über geschlossene Schulen und in Quarantäne befindliche Schüler und Lehrer vagabundieren.: Vier von 4.500 Schulen, d. h. gerade einmal 0,09 Prozent seien vollständig geschlossen, 890 von 67.500 Klassen vorübergehend (wegen einzelner Infektionen bzw. Verdacht auf Infektion) aus dem Präsenzbetrieb herausgenommen. Insofern plädierte die Kultusministerin dafür, dass die Schulen grundsätzlich und flächendeckend geöffnet bleiben, aus Verantwortung für die Bildung.
Offizielle Verlautbarung des Kultusministeriums Baden-Württemberg:
Zum Stand 20. November 2020 liegen uns folgende Meldungen aus den Schulen vor, die uns die Regierungspräsidien übermittelt haben: In Baden-Württemberg waren an 573 Schulen insgesamt 890 Klassen/Gruppen aufgrund von Fällen einer Infektion mit dem Corona-Virus bzw. des Verdachts auf den Fall einer Infektion mit dem Corona-Virus vorübergehend aus dem Präsenzbetrieb herausgenommen – an 134 dieser 573 Schulen sind lediglich einzelne Schülerinnen und Schüler in Quarantäne/Isolation. Vier Schulen sind vollständig geschlossen, das entspricht einem Anteil von 0,09 Prozent der Schulen in Baden-Württemberg. Zur Relation: In Baden-Württemberg gibt es insgesamt ungefähr 67.500 Klassen und etwa 4.500 Schulen.
Quelle: km-bw.de/Coronavirus (abgerufen am 22.11.2020/17:46)
Dass die Einschränkungen der Corona-Pandemie gerade bei älteren Menschen zur Vereinsamung beiträgt, ist unbestritten. Deswegen macht man sich auch stark dafür, dass vor allem die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen in die Lage versetzt werden, mit Verwandten und Freunden online kommunizieren zu können. Ein Ausbau der Infrastruktur in den Heimen sowie die persönliche Unterstützung der Heimbewohner beim Herantasten an die Online-Kommunikation haben gleich mehrere Teilnehmer des Online-Landestages als vordringliche Aufgabe beschrieben. Eines freilich wird die digitale Welt nicht können, nämlich die würdige Begleitung von Sterbenden. Hier darf es nicht mehr wie im Frühjahr dazu kommen, dass Menschen in den Heimen einsam versterben und ihre Angehörige ausgesperrt bleiben, hier müssen bei allen Vorsichtsmaßnahmen im übertragenen Sinne die Türen offen bleiben.
Bilder/Screenshots: C. Bühnert