Auf dem richtigen Weg
Senioren-Union begrüßt Gesetz zur besseren medizinischen Versorgung
Gesetze müssen wohl besondere Namen haben: Nach dem Gute-Kita-Gesetz nun also das Terminservice- und Versorgungsgesetz. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will mit diesem jetzt vom Bundestag beschlossenen Gesetz u. a. durch schnellere Terminfindung, Ausweitung der Sprechstunden für gesetzlich Versicherte, bessere Honorare für zusätzliche Leistungen sowie Stärkung der hausärztlichen Betreuung eine bessere medizinische Versorgung der Bevölkerung erreichen - alles unterstützenswerte Anliegen.
Unser Gesundheitswesen braucht ein Update. Patientinnen und Patienten sollen schneller Arzttermine bekommen. Sie haben auch auf dem Land Anspruch auf eine gute medizinische Versorgung. Und sie verlangen zu Recht, dass wir ihnen mit digitalen Lösungen den Alltag erleichtern. In einem lebens-wichtigen Bereich wie der Gesundheitsversorgung muss der Staat funktionieren." (Bundesgesundheitsminister Jens Spahn)
Ein Minister, der sich was traut
Jens Spahn greift damit manchen durchaus verständlichen Unwillen auf, der entsteht, wenn nicht nur Kassenpatienten wochen- oder monatelang z. B. auf Termine bei Fachärzten warten müssen. Es ist zu begrüßen, dass dieses „heiße Eisen“ endlich angepackt wird. Ob sich die Sachlage insgesamt ändern und durch die vorgesehenen Bestimmungen verbessern wird, bleibt abzuwarten. Die Chance ist da und sollte trotz aller zu erwartender Unkenrufe genutzt werden. Die vom Minister gesetzten finanziellen Anreize könnten zum Erfolg beitragen.
Der Autor

Claus Bernhold ist ein Aktivposten in der Senioren-Union der CDU:
- stv. Bundesvorsitzender
- Pressebeauftragter des Bundesvorstandes
- stv. Landesvorsitzender in Baden-Württemberg
- Kreisvorsitzender im Hohenlohekreis
Für die Senioren-Union war und ist die flächendeckende ärztliche Versorgung seit Jahren wichtiges Thema. Die verlässliche und zukunftssichere Abdeckung auch der ländlichen Räume ist namentlich für die immer älter werdende Generation der Seniorinnen und Senioren von hoher Bedeutung. Dabei spielen die Hausärzte eine wichtige Rolle. Von aktuell 7.100 Hausärzten in Baden-Württemberg sind gut ein Drittel über 60 Jahre alt. Auf diesem Sektor ist deswegen in absehbarer Zeit mit akuter Unterversorgung zu rechnen.
Zur Lösung dieses Problems setzt die Seniorenvereinigung der CDU große Erwartungen in die baldige Einführung einer sogenannten Landarztquote: Es sollte doch gelingen, junge Medizinstudenten/innen davon zu überzeugen, in ihren ersten Berufsjahren im ländlichen Raum zu praktizieren, wenn man diese Bereitschaft mit einer bevorzugten Studienplatzvergabe honoriert. Mit einer Quote von bis zu zehn Prozent bei der Platzvergabe kann man möglicherweise Anreize schaffen, dass sich junge Ärztinnen und Ärzte wieder vermehrt auf dem Land niederlassen. Die Senioren-Union hofft sehr, dass die Widerstände aus dem Kreis des grünen Koalitionspartners gegen solche Lösungsansätze bald überwunden werden können.
Mehr zum Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG): https://www.bundesgesundheitsministerium.de/terminservice-und-versorgungsgesetz.html