Impulsvortrag von Verleger Manuel Herder

Bei der konstituierenden Sitzung des neu gewählten Bezirksvorstandes Südbaden stand neben Verabschiedungen ausscheidender und Begrüßung neuer Mitglieder, den üblichen Formalien besonders ein Impulsvortrag des Freiburger Verlegers Manuel Herder (Herder Verlag) im Mittelpunkt.
Gewaltige gesellschaftliche Umwälzungen werden von Krisen überschattet
Manuel Herder kandidierte für die CDU in Freiburg für die Landtagswahl, konnte aber das Direktmandat nicht gewinnen. Nachdem er nun "in die Politik geschnuppert hat" und im Rahmen des Wahlkampfes viele interessante Begegnungen und Gespräche führen konnte, will er die notwendige Erneuerung aktiv begleiten und eigene Ideen einbringen. Sicherlich muss im Mittelpunkt aller Überlegungen stehen, "wie können wir wieder Wahlen gewinnen ?" Die letzten Jahrzehnte waren insbesondere durch nicht vorhersehbare Krisen, wie 11. September, Flüchtlings-/Finanz-/ und Klimakrise gekennzeichnet und politisch geprägt und wir haben Krise als eine Art Dauerzustand wahrgenommen. Hierdurch wurde etwas verdrängt, dass wir uns in einer gewaltigen Umwälzung befinden, die ähnliche Konsequenzen hat wie die Nutzbarmachung der Elektrizität, nämlich die Digitalisierung.
Die CDU braucht auch einen Bewußtseinswechsel
Wir müssen feststellen, dass die Welt der unter 40 Jährigen nur noch digital ist. Die CDU hat auf diesem Gebiet deutliche Defizite und erreicht deshalb diese wichtige Personengruppe nicht mehr. In anderen Ländern der EU gibt es jetzt schon keine christlich-demokratische Parteien. Wir brauchen eine paradigmatischen Wandel. Da der Mensch eher aus seiner eigenen Entwicklung heraus denkt, ist ein Mentalitätswechsel in eine neue Welt mit Bewußtseinswechsel dringend angezeigt. Hier hat die CDU großen Nachholbedarf und hier muss ein Schwerpunkt gesetzt werden. In der aktuellen Pandemie gilt es auch klar zu machen, dass zur Freiheit auch die Verantwortung gehört. Der wahrscheinliche Wechsel der CDU in die Opposition muss als Möglichkeit gesehen und genutzt werden, um Defizite zu reduzieren und insbesondere in Baden-Württemberg gilt es die zwei Jahre ohne Wahlen intensiv für die Erneuerung zu nutzen.
In der anschließenden Aussprache konnte Manuel Herder viel Zuspruch ernten und bejahte seine Bereitschaft sich in die anstehenden Erneuerungsprozesse einzubringen.