Bezirksvorstand der Senioren-Union Südbaden:
Die Gäubahn ist ein wichtiges Element des öffentlichen Nahverkehrs
Am 3. Februar tagte der Bezirksvorstand Südbaden mit den Kreisverbänden Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar in der Gewerbeakademie Rottweil. Als Gastredner war Justizminister Guido Wolf MdL eingeladen. Schwerpunktthema der Versammlung mit deutlich mehr als 60 Personen war der Ausbau der Eisenbahnstrecke von Stuttgart bis in die Schweiz - auch unter dem Begriff Gäubahn bekannt.
Der Vorsitzende des Kreisverbandes Rottweil, Karl-Heinz Glowalla, betonte zusammen mit dem Tuttlinger Seniorenvorsitzenden Roland Ströbele, dass die Bevölkerung auf eine zeitnahe Verbesserung dieser Eisenbahnstrecke und auch der nicht mehr zeitgemäßen Bahnhöfeinfrastruktur sehnlichst wartet. Justizminister Guido Wolf, langjähriger Vorsitzender des Interessenverbandes Gäubahn, berichtete über den aktuellen Planungsstand, demzufolge nach Expertenmeinung mit der heutigen Signaltechnik auf den kompletten zweigleisigen Ausbau der Strecke verzichtet werden könnte. Stattdessen soll mit drei sog. Doppelspurinseln das erhöhte Zugaufkommen in einer zeitlich überschaubaren Zeit realisiert werden. Die erste Doppelspurinsel (Horb-Neckarhausen) ist in den vordringlichen Bedarf des aktuellen Bundesverkehrswegeplanes hoch gestuft worden, mit Geld unterlegt und das Planfeststellungsverfahren ist rechtlich abgeschlossen. Somit steht einem Baubeginn in 2022 nichts mehr im Wege. Für die weiteren zwei Doppelspuren (bei Rottweil und Rietheim) sieht Wolf eine zeitnahe Realisierung nur, wenn diese Vorhaben in das neu geschaffene Maßnahmenbeschleunigungsgesetz eingebracht werden können. Dies wurde von ihm auch beantragt und hierüber wird am 14. Februar im Bundesrat entschieden werden. Bisher sperren sich die Grünen gegen diesen Antrag obwohl "sie ständig die Verkehrswende fordern, sind sie aber im konkreten Fall für eine Verzögerung und nicht für ein beschleunigtes Verfahren." Wenn sich dieser Gegensatz nicht auflösen lässt, wird Baden-Württemberg seinen eigenen Antrag im Bundesrat nicht befürworten.
In der lebhaften Aussprache wurde deutlich, dass sich die Region eisenbahntechnisch "abgehängt" fühlt und die aktuelle Unzuverlässigkeit der Zugverbindungen noch ein zusätzliches Ärgernis darstellt. Einstimmig und mit Nachdruck plädierten die Versammlungsteilnehmer für einen - endlich - zeitnahen Ausbau der Gäubahn und die Aufnahme der erforderlichen Doppelspurinseln in das Maßnahmenbeschleunigungsgesetz.