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Bild: Hannelore Wied

Bezirksverband Südbaden

Bei der Bezirksvorstandssitzung in Freiburg, an der auch Mitglieder des Kreisverbandes Freiburg teilnahmen, beschäftigte sich der Kreisvorsitzende Herbert Schiffels mit dem “C” der CDU.

Christliches Menschenbild
“Aus dem christlichen Menschenbild wird für uns gute Politik” ist im neuen CDU-Grundsatzprogramm zu lesen. Was bedeutet das konkret ?
Schiffels beleuchtete das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln und zitierte auch viele, unterschiedliche Autoren. Der Vorsitzende der Grundwertekommission Andreas Rödder  sagt, “in einer zunehmend  entchristlichten Gesellschaft kann das “C”  eine Barriere für Nichtchristen sein und “Exklusivität signalisieren, wo die Union eigentlich auf Integration” zielt. Somit gäbe es gute Gründe für eine Flurbereinigung in der Namensfrage.
Deutlich konträrer argumentiert  Thomas Rachel, MdB, (Fachsprecher für Kirchen und Religionsgemeinschaften) und postuliert “die Steichung des “C” aus dem Parteinamen zerstört den Identitätskern der Union. Vielmehr gilt, dass das “C” aufgrund seiner universalen Botschaft weltanschaulich gerade nicht exklusiv, sondern plural, anschlussfähig, inklusiv und integrativ ist. Das “C” ist in einer Zeit von Werteverfall und gesellschaftlicher Orientierungsnot so attraktiv wie nie zuvor, nicht zuletzt auch für Konfessionslose und Andersgläubige”.
Volker Kauder, der frühere CDU-Fraktionsvorsitzende schrieb bereits 2020 in seinem Buch über das hohe “C”: “Die CDU macht keine christliche Politik weil es christliche Politik gar nicht gibt, sondern die CDU hat eine Grundlage, einen Kompass. Das ist das christliche Menschenbild.” Kauder will damit sagen, dass wir den Menschen so nehmen, wie er ist. Und ihn nicht umerziehen wollen. Und nicht sagen “Der Mensch ist nur dann gut, wenn er sich so oder so verhält”.heißt das Eine Provokation oder eher eine Klarstellung? Im Entwurf des neuen CDU-Grundsatzprogramms ist zu lesen: “Aus dem christlichen Menschenbild wird für uns gute Politik, wenn sie von der einzelnen Person ausgeht und individuelle Freiheit mit Verantwortung für andere verbindet.”
 
Das “C” als Konsequenz der Historie, aber auch zukunftsweisend 
Das “C” der CDU erklärt sich auch aus der Geschichte Deutschlands vor 1945. Die neue Partei wollte nicht mehr ausschließlich Katholiken und Protestanten ansprechen, sondern sich Menschen mit christlichem Weltbild anbieten.
Kauder leitet seine Feststellung “keine christliche Politik” einfach daraus ab, dass es z.B. keine christliche Politik der Finanzen, Wirtschaft oder des Verkehrs gibt, dennoch gibt es Fragestellungen für die Politik, wo christliche Werte eine entscheidende Rolle spielen können, wie z.B. bei Sterbehilfe, Abtreibung oder sonntäglicher Ladenöffnungszeiten. Deshalb heißt es auch im neuen Grundatzprogramm: “Wir setzen auf Alltagsvernunft, die Auseinanderstrebendes verbindet und in Zielkonflikten pragmatisch und verantwortlich abwägt.” und weiter heißt es: “Grundlage christdemokratischer Politik ist das christliche Verständnis vom Menschen. Im Zentrum steht die unantastbare Würde des Menschen in jeder Phase seiner Entwicklung. Jeder Mensch ist als von Gott geschaffenes Wesen einzigartig, unverfügbar und soll frei und selbstbestimmt leben. Dieses Menschenbild leitet unser politisches Handeln. Zugleich ist die CDU den Traditionen der Aufklärung verpflichtet und steht allen Menschen offen, die unabhängig von der eigenen religiösen Überzeugung ihre Grundwerte teilen.”
Einig waren sich zum Schluss alle Teilnehmer, dass es eine richtige Entscheidung war, das “C” als ein Alleinstellungsmerkmal der CDU unverändert zu belassen. Dass eine Namensänderung wie z.B. in der Schweiz zu “die Mitte” eher negative Folgen haben kann, sollte abschreckend genug sein. 
Herbert Schiffels beim Vortrag, Bild: Klaus Keller

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