Nachdem die langjährige Bundestagsabgeordnete der CDU im Wahlkreis Tübingen-Hechingen, Annette Widmann-Mauz ihren Rückzug angekündigt hat, mussten nun zunächst die CDU-Mitglieder intern entscheiden, wer für diese Partei bei der nächsten Bundestagswahl antreten soll.
Dafür standen drei interessante Kandidaten zur Verfügung. Neben dem Kreisvorsitzenden der CDU Tübingen, Christoph Naser und dessen Stellvertreter, Martin Stadelmeier, hat auch der erst 19Jährige Schüler und Vorstand des Jugendgemeinderats Mössingen, Jakob Maximilian Schill, sein Interesse bekundet, im Herbst 2025 für die CDU in den Bundestagswahlkampf zu ziehen. Die Abstimmung, bei der alle im Wahlkreis wahlberechtigten CDU-Mitglieder stimmberechtigt sind, wurde mit großer Spannung erwartet. Deshalb luden die Senioren-Union des Zollernalbkreises und die CDU Bisingen zu einer Kandidatenbefragung ein.
Das TSV-Stüble in Steinhofen war gut gefüllt als Armin Bachmeyer, Kreisvorsitzender der Senioren-Union und stellvertr. Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes die Zuhörer begrüßte. Zunächst durfte sich jeder Kandidat 5 Minuten lang vorstellen, seinen persönlichen Hintergrund und seine Motivation für die Kandidatur darstellen. Schon hier zeigte sich, dass das Kandidatenfeld unterschiedlicher nicht sein könnte: ein evangelischer Theologe, Seelsorger und Religionslehrer, ein Jurist und Master of Bussiness Administration, der als Leiter der Rechtsabteilung beim Flughafen Stuttgart beschäftigt ist, und schließlich ein Abiturient. Die Mitglieder zeigten sich ob der Auswahl zunächst einmal sehr zufrieden.
Moderator Bachmeyer testete aber auch die Schlagfertigkeit der Kandidaten. Dass sie in einem Spiel angefangene Sätze ergänzen mussten, war ihnen bekannt. Beim zu vollendenden Satz „Markus Söder ist für mich…“ zeigte sich durchaus eine gewisse Sympathie für den bayrischen Ministerpräsidenten. Waren sie hierauf noch vorbereitet, führte die Vollendung des Satzes „Heidi Klum ist für mich…“ doch zu einigen Lachern. Politik darf auch humorvoll sein, erläuterte Bachmeyer.
Aber es wurde auch ernsthaft diskutiert und die Besucher hatte ausreichend Gelegenheit ihre Fragen zu stellen. Zum Thema Dienstpflicht zeigte sich Maximilian Schill durchaus aufgeschlossen, forderte aber, dass derartige Themen in der CDU stärker unter Beteiligung der jüngeren Parteimitglieder diskutiert werden sollten. Angesichts des nur schleppend vorangehenden Ausbaus der B27 forderte Stadelmeier, die wichtige Bürgerbeteiligung auf den regionalen Raum zu begrenzen. Beim Thema Rente forderte Naser vehement, dass sich Arbeit wieder lohnen müsse. Einig war man sich, dass die Bürokratie endlich konsequent abgebaut werden müsse. Christoph Naser brachte hier einen CDU-Beschluss ins Spiel, dass alle Ministerien zu Vorschlägen zum Bürokratieabbau verpflichtet werden sollten.
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Christoph Naser wurde in Ofterdingen von den CDU-Mitgliedern des Wahlkreises Tübingen-Hechingen mit großer Mehrheit zum Bundestagskandidaten gekürt.