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Erklärung der Senioren-Union Baden-Württemberg zum Vorschlag eines verpflichtenden Sozialjahres für Rentnerinnen und Rentner

Mit deutlicher Ablehnung reagiert die Senioren-Union Baden-Württemberg auf die jüngsten Forderungen von Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, ein verpflichtendes soziales Jahr für alle Rentnerinnen und Rentner einzuführen.

„Ein solcher Vorschlag entbehrt nicht nur jeder praktischen Grundlage, sondern ist auch ein Schlag ins Gesicht all jener älteren Menschen, die seit Jahrzehnten in vielfältiger Weise Verantwortung für unsere Gesellschaft übernommen haben. Diese Generation hat das Land aufgebaut, Wohlstand geschaffen, Familien getragen und zahllose Stunden ehrenamtlicher Arbeit geleistet – in Vereinen, Kirchen, Nachbarschaften, in der Pflege von Angehörigen und weit darüber hinaus“, erklärt Rainer Wieland, Landesvorsitzender der Senioren-Union in Baden-Württemberg.

„Dieses Engagement geschieht freiwillig und aus innerer Überzeugung,“ sagt Wieland und ergänzt: „Es durch staatlichen Zwang zu ersetzen, würde nicht nur die Motivation vieler Ehrenamtlicher schwächen, sondern auch das Grundverständnis unseres demokratischen Gemeinwesens infrage stellen.“

Besonders befremdlich erscheint den CDU-Senioren die Begründung, ältere Menschen sollten auch zur „Stärkung der Verteidigungsfähigkeit“ herangezogen werden. Solche Argumentationen weckten Erinnerungen an längst überwunden geglaubte Zeiten und seien weder unserer Demokratie noch den Lebensleistungen der älteren Generation angemessen.

Die Senioren-Union Baden-Württemberg schließt sich ausdrücklich den Worten von VdK-Präsidentin Verena Bentele an: Anstatt ältere Menschen mit unrealistischen Pflichtforderungen zu konfrontieren, sollte man ihr jahrzehntelanges Wirken anerkennen und wertschätzen. Älteren das Gefühl zu vermitteln, sie seien eine Belastung, ist respektlos und zerstörerisch für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Es gehe der baden-württembergischen Senioren-Union vielmehr um Anerkennung, Förderung und Respekt vor Lebensleistungen statt Bevormundung und Zwang: Die Leistungen älterer Menschen müssten in Politik und Gesellschaft mehr Beachtung finden. Ehrenamt und freiwilliges Engagement brauchen bessere Rahmenbedingungen – etwa durch Bürokratieabbau, steuerliche Anreize und besseren Versicherungsschutz. Solidarität zwischen den Generationen dürfe nicht durch Zwangsmaßnahmen ersetzt werden, sondern müsse auf Wertschätzung und Vertrauen beruhen, heißt es in einer Stellungnahme der Senioren-Union.

Die Senioren-Union Baden-Württemberg weist die Forderung nach einem verpflichtenden Sozialjahr für Rentnerinnen und Rentner entschieden zurück. „Unsere Gesellschaft lebt vom Miteinander der Generationen – nicht von der Einführung neuer staatlicher Pflichten, die Respekt und Zusammenhalt gefährden,“ so der Landesvorsitzende in einer Pressemitteilung.

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