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Bild: Hannelore Wied

Bezirksverband Südbaden

Während einer 4-tägigen Fahrt lernte die Reisegruppe unter Leitung von Elisabeth Ehlers den Harz um Wernigerode kennen. Der erste Programmpunkt bei der Anreise war die Gedenkstätte Breitnau, ca. 100 km südlich von Kassel. Ursprünglich als Benediktinerkloster errichtet, wurde die Anlage 1874 nach umfangreichen Umbauten, als “Corrections- und Landarmen-Anstalt“ für Bettler, Landstreicher, Prostituierte und verwahrloste Jugendliche genutzt.

Von Juni 1933 bis März 1934 wurde dann zunächst durch die Gestapo ein Konzentrationslager für politische Häftlinge eingerichtet und ab 1940 wurde das ehemalige Kloster zum Arbeitserziehungslager für deutsche und ausländische Zwangsarbeiter.  Nach dem Krieg ab 1952 bis 1973 wurde das Gelände dann als  “Mädchenerziehungsheim“ verwendet und heute befindet sich dort eine Einrichtung für betreutes Wohnen psychisch kranker Menschen.

Nach den tiefen Eindrücken der Gedenkstätte erreichten die Reisegruppe ihr Hotel in Wernigerode.

Am zweiten Reisetag stand die Stadtbesichtigung von Wernigerode, “der bunten Stadt am Harz“ auf dem Programm. Neben der reichen Fachwerkidylle sind insbesondere das Rathaus, sowie das schiefe, das kleinste und das älteste Haus erwähneswert. Das besondere Highlight einschließlich dem umfassenden Rundblick war das majestätisch über der Stadt thronende Schloss Wernigerode.

Anschließend ging es zur über 125 Jahre alten Brockenbahn, um den mit 1.141 m höchsten Berg Norddeutschlands zu erklimmen. Die Fahrt mit der Schmalspurbahn durch grüne Wälder eröffnete mit zunehmender Höhe auch die freie Sicht auf riesige Kahl- und etliche Brandflächen. Die Begrüßung auf dem Bergbahnhof war ein eisiger und stürmischer Wind. Das Infozentrum Brockenhaus vermittelte die  Geschichte des Berges, einschließlich zweier großer Abhörstationen der DDR und UdSSR, mit denen der Funkverkehr in Mitteleuropa während des kalten Krieges überwacht wurde.

Der dritte Tag führte in die Welterbestadt der UNESCO, Quedlinburg. Bei einer Rundfahrt mit der Bimmelbahn und einem anschließenden Stadtrundgang wurden viele Einzelheiten zu den vielfältig unterschiedlichen Fachwerktechniken, einzelnen besonderen Gebäuden und der erhaltenen mittelalterlichen Stadtstruktur vermittelt. Allein im Welterbegebiet prägen etwa 2.100 Fachwerkhäuser aus acht Jahrhunderten noch heute das Stadtbild.

Bei der Weiterfahrt durch die schöne Harzlandschaft überraschte eine Stabkirche, an den norwegischen Drachenstil angelehnt, im Ort Stiege (ca. 30 km südlich von Wernigerode). Die über 100 Jahre alte Kirche wurde in den letzten Jahren durch einen Verein von ihrem verwaisten, schwer zugänglichen Standort in die Ortslage von Stiege umgesetzt.

Auf der Rückfahrt wurden dann die vielen neuen Erkenntnisse verarbeitet und die Stv. Vorsitzende, Ilse Schöpf, dankte der Reiseleiterin Elisabeth Ehlers für die hervorragende Organisation der Reise herzlich und lobte den Busfahrer für sein ruhiges und umsichtiges Fahren. 

 

Fotos: Josef Dorn

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