Chef der Deutschen Rentenversicherung zu Gast in Waldkirch
Zu einem Vortrag über aktuelle Entwicklungen in der Rentenversicherung hatte die Senioren-Union Südbaden den Rentenchef aus Berlin zu einem Vortrag nach Waldkirch-Buchholz eingeladen.
Stephan Fasshauer konnte berichten, dass die Rentenversicherung derzeit über eine beachtliche Rücklage verfügt. Diese werde aber relativ schnell abgeschmolzen, da ab jetzt die geburtenstarken Jahrgänge in das Rentenalter eintreten. Der derzeitige Beitragssatz zur Rentenversicherung in Höhe von 18,6 Prozent werde voraussichtlich noch bis 2027 ausreichen, aber anschließend werde er deutlich ansteigen auf derzeit geschätzt 20,0 Prozent im Jahr 2028 und 20,6 Prozent in 2030.
Neben den Beiträgen der Versicherten und der Arbeitgeber spielen bei den Rentenfinanzen auch die Zuschüsse aus der Bundeskasse eine große Rolle. Fasshauer erläuterte, dass diese Bundeszuschüsse, die aktuell 22,4 Prozent der Gesamteinnahmen der Rentenkasse ausmachten, anteilsmäßig nicht steigen, sondern eher sinken. Dazu trage auch bei, dass die derzeitige Bundesregierung diese Beiträge über mehrere Jahre absenke. Wichtig sei so Fasshauer, dass sich die zukünftigen Rentenbezieher klar darüber sind, dass zu einem auskömmlichen Rentnerdasein auch die eigene private Vorsorge zählt. Die Tatsache, dass seit kurzem auch bei vorzeitigem Rentenbeginn zur Rente unbegrenzt hinzuverdient werden kann, ist der größte Anreiz, um auch im Seniorenalter noch einem Job nachzugehen und seine Rente aufzubessern, sagte Stephan Fasshauer.
Im Rahmen der Veranstaltung stellte sich auch Dirk Fischbach aus Waldkirch vor, der seit der Sozialwahl 2023 als Vertreter der Versicherten der Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Bund angehört. Er zeigte auf, dass die Mitglieder der Selbstverwaltung der Rentenversicherung sich engagiert für ein gutes Serviceangebot einsetzen und ihnen auch die Ausgestaltung der Reha-Angebote ein großes Anliegen ist.
Der frühere Bundestagsabgeordnete Peter Weiß, der als Bundeswahlbeauftragter für die Sozialwahlen zuständig ist, verwies darauf, dass es für die Rentenversicherung von großem Wert ist, dass gewählte Vertreterinnen und Vertreter die Arbeit der Versicherung mitgestalten.
Text: Peter Weiß
Stephan Fasshauer beim Vortrag. Bild: Peter Weiß