Am Mittwoch, 25.01.2023, besuchten zahlreiche Mitglieder und Freunde der Senioren-Union Enzkreis-Pforzheim die Pforzheimer Synagoge. Sie wurden dort sehr herzlich empfangen. Der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, Herr Rami Suliman, begrüßte seine Gäste in der Synagoge.
Herr Rami Suliman erklärte wichtige Elemente der Jüdischen Religion sowie die Geschichte der Pforzheimer Jüdischen Gemeinde. So auch, dass mit dem November 1938 fast 700 Jahre Jüdische Gemeinde in Pforzheim vorläufig zu Ende ging (Progromnacht). Im Jahr 2001 gründete sich der Verein “ProSynagoge Pforzheim” mit dem Ziel der “Förderung jüdischer, christlicher und humanistischer Tradition als Elemente kultureller Vielfalt” sowie dem Bau einer Synagoge. Er erläutert auch die seither gelebten Kooperationen der drei monotheistischen Religionen: Zentral war Herrn Suliman der gegenseitige Respekt bei allen Unterschieden. Der Sohn von Herrn Suliman kam danach auf die Merkmale und die spezifische Ausstattung der Synagoge zu sprechen. Er benannte die Bedeutung einzelner Elemente der Synagoge, so z.B., dass alle verstorbenen Mitglieder auf einem Wandbrett auf jeweils goldfarbenen Schildern mit einem im Schild leuchtenden Licht gedacht” wird. Besonders eindrucksvoll war der reich bestickte “Vorhang” vor dem Schrank in dem die Rollen der Tora mit den fünf Büchern Mose aufbewahrt werden. Als Herr Suliman (jun.) die Schranktür öffnete wurde der Blick auf mehrere Torarollen frei: Es entstand der Eindruck eines ergriffenen Schweigens. Alle staunten über die wunderschönen bestickten Hüllen jeder Torarolle. Herr Suliman (jun.) erläuterte die Bedeutung jeder Tora, u.a. dass der Toratext immer auf in besonderer Weise fein gegerbtem Rindleder von einer vollkommen korrekten Vorlage von Hand übertragen wird. Dies dauere etwa ein Jahr. Auch würde z.B. selbst der kleinste Fehler in dieser Heiligen Schrift dazu führen, dass die betreffende Rolle nicht mehr im Gottesdienst verwendet werden dürfe. Herr Suliman (sen.) erläuterte die verschiedenen im Gottesdienst stattfindenden seit Jahrhunderten praktizierten religiösen Rituale. In der Aussprache wurden von den Anwesenden zahlreiche Fragen gestellt, die von beiden Sulimans präzise beantwortet wurden. Dies alles zusammen mit der besonderen Atmosphäre der Synagoge beeindruckte die Teilnehmerinnen / Teilnehmer.
Im Anschluss an diese Führung fand ein gemeinsames Essen im Versammlungsraum der Synagoge statt. Nach Aussage von Frau Suliman, die dieses mit ihrer Tochter und einer weiteren Person angerichtet hatte, bestand das Essen aus typischen israelischen Gerichten. Alle waren überrascht ob der angebotenen Vielfalt. Zum Abschluss bedankten sich alle an der Veranstaltung Teilnehmenden herzlich bei der Familie Suliman und der Jüdischen Gemeinde in Pforzheim für die Informationen und das feine Essen..