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Bild: Hannelore Wied

Kreisverband Main-Tauber

Ein freundlich helles Haus für betagte Gäste

Die CDU Senioren Union Wertheim besuchte in diesen Tagen das neue Wohnstift Hofgarten, eine Einrichtung der Diakonie. Dieses Haus für betagte Menschen konnte die Besucher mit einer ansprechenden Atmosphäre und einer auf den Menschen ausgerichteten Philosophie überzeugen. Vorsitzender Jochen Müssig hatte diesen Besuch mit Geschäftsführer Martin Leynar vereinbart.

Eine stattliche Teilnehmerzahl konnte Vorsitzender Jochen Müssig anlässlich des Besuchs im neuen Wohnstift im Hofgarten begrüßen. Darunter Ehrenbürger Prof. Stefan Gläser, den langjährigen stellvertretenden OB Bernd Hartmannsgruber und den Ehrenvorsitzenden der Senioren Union Wertheim, Jürgen Küchler. Auf Grund der demografischen Entwicklung nehmen die Fragen nach Pflege und Betreuung zu. Dies ist ein bundesweiter Trend, der sich auch an der Alterspyramide der Stadt Wertheim widerspiegelt. Heute sind bereits rund ¼ der Bevölkerung über 60 Jahre alt. Eine weiter steigende Tendenz weisen die statistischen Zahlen aus.“ Ältere Bürgerinnen und Bürger fragen sich deshalb, wo kann ich eine altersgerechte Betreuung und Pflege finden und kann ich mir diese auch leisten“, so Vorsitzender Müssig in seinen einführenden Worten. Die Menschen sehen mit Sorge die steigende Pflegekosten und die nur einen Kostenanteil abdeckende Pflegeversicherung.

 Geschäftsführer Martin Leynar dankte für den Besuch und das damit gezeigte Interesse am Wohnstift Hofgarten. Er führte durch das Haus und informierte über die jeweiligen Gegebenheiten. Er stellte insbesondere heraus, dass die Bewohner als Gast betreut und nicht als Patient behandelt werden. „Mit dieser Grundphilosophie geht einher, dass wir die Selbstständigkeit unserer Bewohner so lange wie möglich unterstützen“, so Martin Leynar. Jeder Bewohner kann deshalb eigenständig entscheiden, wie er seinen Tagesablauf gestaltet und beispielsweise an Tagesangeboten teilhaben möchte. Die Lebendigkeit des Hauses zeigte auch das an diesem Tag angebotene Musikprogramm, welches unter Begleitung der beiden Harmonika spielenden Jutta Dreikorn und Waltraud Häuser zum Mitsingen einlädt.

Das neue Wohnstift wusste beim Rundgang zu überzeugen. Moderne Technik unter Umweltgesichtspunkten ist im Erdgeschoss installiert. Helle freundliche Farben sind in den Wohnbereichen eingesetzt, gemütliche Sitzgelegenheiten für Einzelne sowie kleinere und größere Gruppen geschaffen. Es besteht auch die Möglichkeit für Paare, zwei Zimmer nebeneinander als gemeinsamen Wohninsel zu belegen. Aufgebaut ist das Haus in 4 Ebenen, die auf das Leben und die Natur Wertheims ausgerichtet sind. So ist das Erdgeschoss den Flüssen Tauber und Main gewidmet und in blauer Farbe gehalten, das Stadtleben im 1. OG ist zartgelb und im 2. OG orientieren sich Bilder und die braune Farbgebund der Burg. Im 3. OG ist die über der Altstadt zu findende Natur mit grünen Farbtönen und den Bezeichnungen Haidhof und Weinberglage präsent. Der Wohnstift bietet 90 vollstationäre- darunter auch 10 Kurzzeitpflege- und 12 Tagespflege-Plätze. Im kommenden Jahr wird für die Tagespflege eine Kooperation mit der evangelischen Sozialstation angestrebt. 103 Mitarbeiter kümmern sich um die Belange der Bewohner, davon 68 Frauen. Es wird im Haus zentral sowie frisch gekocht und auf den jeweiligen Ebenen wird das Essen eingenommen. Dies stärkt die familiäre Atmosphäre. „Die hohen Investitionskosten schlagen auch auf den Pflegesatz durch“, so Martin Leynar. Da die bisherigen Bauförderungen entfallen, muss jeder Bewohner einen Investitionszuschuss leisten. Der Eigenanteil beträgt somit derzeit 4.470,-€ bei einem Bruttopflegesatz von rd. 5.800 für die Pflegegrade 2 bis 5. Die Bewohner sehen deshalb den anstehenden Pflegesatzvereinbarungen sehr skeptisch und besorgt entgegen. Es werden weitere Kostensteigerungen befürchtet, die sich auf die Eigenbeteiligung auswirken.  Die Pflegeversicherung, Pflegegrade und die zu leistenden Eigenbeteiligungen waren bei diesem Besuch immer wieder präsente Themen. Alle hoffen sehr, dass die Pflegeversicherungen den Realitäten angepasst werden. Trotz der hohen Kosten ist der Wohnstift ausgelastet. 70 Frauen und 20 Männer leben dort und über 70% der Betagten bringen ihren Eigenanteil ohne öffentliche Hilfe auf. „Das Wohnstift ist ein offenes freundlich gestaltetes Haus mit engagierten Pflege- und Betreuungskräften“, so die Teilnehmer unisono zum Abschluss des Besuchs. Herzlich wurde für die gewährten Einblicke gedankt.

Anmerkung: Der Autor ist Vorsitzender der Senioren-Union Wertheim

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